Wir sind über diese Tage im Betriebsurlaub und lassen uns von den Rauhnächten inspirieren.
Ursprung und Bedeutung der Rauhnächte
Die Rauhnächte - auch Rauchnächte genannt - haben eine uralte Tradition. Die Zeit zwischen den Jahren, die sogenannte Transitzeit, erscheint wie eine zauberhafte Nicht-Zeit, geschenkte Zeit oder auch
Schwellenzeit. Entstanden ist sie durch die Differenz in der Zeitrechnung des Sonnen- und Mondjahres. Das Mondjahr besteht aus 354 Tagen, das Sonnenjahr hingegen aus 365 Tagen.
Diese Differenz von 11 Tagen und 12 Nächten gilt von jeher als eine besonders magische Zeit. Eine Rauhnacht dauert von Mitternacht bis Mitternach.
Am 6. Januar ist der "Spuk" vorbei (und wir sind wieder ab dem 7. Januar aus unserem Betriebsurlaub). Diese 12 Nächte symbolisieren den Jahreskreis, und dementsprechend steht jede Rauhnacht für einen
Monat des Jahres.
Viele Traditionelle Verhaltensregeln für die Rauhnächte sind bis heute überliefert. Versetzten wir uns in vergangene Zeiten zurück, in denen das Leben wesentlich beschwerlicher und unwägbarer war als
heute, können wir nachvollziehen, wie sie zustande kamen: Die Welt verschwand unter einer dicken Schneeschicht, die wenigen mühsam angelegten Vorräte waren knapp, die Brunnen zugefroren.
Der Himmel war dunkel, und die einzige Stube im Haus wurde nur vom kostbaren Feuer erhellt und gewärmt (wie bei einem Tiny House), während draußen der Wind tobte. Da kann man sich gut vorstellen, wie
Familien zusammenrückten und das geschäftige Leben zwangsläufig zur Ruhe kam.
In dieser Zeit gingen Sagen um, die alle möglichen Erscheinungen durch das Wirken von Geistern und Göttern erklärten. Einige Verhaltensregeln dienten dazu, diese Wesen milde zu stimmen. So durfte
Wäsche nicht im Freien aufgehängt werden, damit sich die umherziehenden Geister nicht darin verfingen und man nicht ihrem Zorn zum Opfer fiel. Alles, was sich drehte, insbesondere Spindel und
Spinnrad, sollten stillstehen. Streitigkeiten sollten beigelegt und offene Verbindlichkeiten beglichen werden. Das Orakel wurde befragt, um Sicherheit für das kommende Jahr zu bekommen. Gebete,
Zauber-, Bann- und Heilsprüchen gehörten wie selbstverständlich zum Alltag, um der permanenten Bedrohung durch Krankheit, Hunger und Tod zu entgehen.
Die Zyklen des Lebens und der Natur waren unseren Ahnen och viel näher als den meisten eher städtisch geprägten Menschen unserer wissenschaftlich aufgeklärte Zeit. Dennoch spüren auch viele Menschen
heute eine tiefe Sehnsucht nach einem Leben im Einklang mit der Natur und nach Spiritualität. Sie besinnen sich wieder auf ihre kulturellen Wurzeln und beginnen, alte Bräuche in abgewandelter Form
neu zu beleben und zu gestalten. In diesem Sinne möchten wir Ihnen mit den oben stehenden Zeilen Anregungen geben, die Rauchnächte, in einem modernen Rahmen und auf eine Weise zu erfahren, die Ihnen
entspricht.